Objektsexualität oder Objektophilie bezeichnet eine sexuelle Orientierung, die auf Gegenstände, etwa Maschinen, Autos oder Bauwerke, gerichtet ist.
Objektsexualität hat bislang noch keine eigenständige ICD-10-Chiffre, könnte aber folgendermaßen eingeordnet werden:
Sonstige Störungen der Sexualpräferenz, ICD-10 F65.8
Störungen der Sexualpräferenz, nicht näher bezeichnet, ICD-10 F65.9
Diese Variante der menschlichen Sexualität ist extrem selten anzutreffen. Vom Fetischismus unterscheidet sie sich dadurch, dass das Objekt nicht nur der Stimulanz dient, sondern als eigenständiges, im Grunde genommen personelles Gegenüber wahrgenommen und somit als anziehend empfunden wird. Hinzu kommen häufig animistische Denkweisen, so dass das Objekt nicht als toter Gegenstand, sondern als beseeltes Wesen empfunden wird. Diese Neigung ist demnach keine rein sexuelle Erscheinung, sondern auch von vielen emotionalen Gefühlen geprägt, die man für sein gegenständliches Gegenüber hegt. Die Vorliebe für bestimmte Objekte kann sehr unterschiedlich ausfallen, so wie auch im zwischenmenschlichen Bereich jeder etwas anderes bevorzugt. Die Ausprägungen der Objektophilie variieren, so gibt es einerseits Menschen, die zugleich eine Partnerschaft zu Menschen und Gegenständen leben können, als auch Menschen, die ausschließlich Dinge als ihre Partner ansehen.
Über die Ursachen der Objektsexualität ist nur wenig bekannt. Denkbar wäre eine genetische Veranlagung oder auch eine Prägung durch äußere Umstände und Umwelteinflüsse.
Es kann zu Schwierigkeiten in der Partnerschaft oder Ehe kommen. Des Weiteren kommt es vor, dass man in keiner zwischenmenschlichen Beziehung lebt, wenn man alleinig objektophil empfindet. Die Neigung kann auf Unverständnis, Diskriminierung oder Spott seitens der Mitmenschen stoßen.
Über die Behandlung bzw. deren Versuche ist wenig bekannt, fraglich ist zudem, ob es überhaupt einer Behandlung bedarf, sofern der Betroffene seine Neigung nicht als Problem wahrnimmt und durch sie keine Probleme entstehen sieht.